Ostern
Mit ein wenig Verspätung ein paar Zeilen zu meiner Osterskitour auf der Hardangervidda. An sich ist es ja unglaublich einfach. Man nimmt den Zug von Bergen nach Ustaoset, läuft los, ist unterwegs und steigt dann woanders wieder in den Zug nach Bergen. Soviel zu Kurzfassung. (tl;dr)

Praktisch an Wintertouren ist, dass einige 'Sommerprobleme' schlicht nicht vorhanden sind. Man läuft die kürzeste Strecke über den See anstatt herum, Sumpf und Matsch sind gefroren und mit Schnee bedeckt und Mücken gibt es auch nicht.
Ok, Farbenrausch ist etwas anderes aber damit kann ich gut leben.

Da ich mich nicht gleich quälen wollte, habe ich den wohl einfachsten Einstieg auf die Vidda gewählt. Es ging von Ustaoset mit nur geringer Steigung nach Süden Richtung Tuva. Es war noch sehr früher Nachmittag als ich dort ankam und es waren eindeutig zu viele Menschen an der Hütte selbst. Daher ging ich weiter Richtung Heinseter wo ich gegen kurz vor 5 Uhr ankam.

Umziehen, fertigmachen, Kram versorgen und dann essen. Abends noch ein wenig klönen.

Eine Anekdote jedoch zur Hütte. Mobiltelefonempfang gab es nur auf einer kleinen Brücke ca. 150m entfernt...also draußen. Daher wieder anplünnen, die dicke Daunenjacke inbegriffen und für die kurze Zeit braucht ja auch keine Handschuhe...
Eltern sehen es ja nicht so gern wenn man mit den Händen in den Taschen rumläuft...so wegen hinfallen und so. In der Regel passiert jedoch meist
n i c h t s !
Tatsächlich ist die Airbackwirkung einer Daunenjacke erstaunlich. Ich bin -klar- mit Händen in den Taschen lang hingeschlagen. Da dies jedoch meine Prämiere diesbezüglich war mußte ich doch sehr lachen....noch am Boden...immernoch mit den Händen in den Taschen.

Der nächste Tag bot ebenso prachtvolles Wetter wie der Vorhergehende aber es war recht frisch. Wir waren uns auch nicht ganz sicher, ob die -29°C morgens beim Aufbruch nun die tatsächliche Temperatur war oder ob das Thermometer da schlicht in die Arbeitsverweigerung übergegangen ist -die Skala endete nämlich ziemlich genau dort. Die richtig tiefen Temperaturen hielten sich dann auch so bis ca. 11 Uhr, dann wurde es wärmer und pendelte sich bei knapp -10°C ein. Günstig auch für's Vorankommen im Allgemeinen da der sehr kalte Schnee extrem stumpf ist und man faktisch nicht gleitet. Dafür knurpst es lustig unter den Füßen.
Die Strecke ging in flachen Terrain Richtung Krækkja nach Westen, teilweise wieder über einige Seen. Krækkja selbst war eigentlich als Übernachtungsziel angedacht. Die Hütte war jedoch dreifach überbucht und fiel für mich daher dieses Mal aus. Daher habe ich umdisponiert und bin über die Seen Lægreidvatnet und Ørteren Richtung Haugastøl 'abgebogen'. Eben nur eine statt zwei Übernachtungen. Etwas irritierend waren die nur 5 Minuten Wartezeit auf den Zug zurück nach Bergen.

Fazit: Fantastisches Wetter daher waren sehr viele Leute unterwegs. Das nächste Mal die Schlafplätze reservieren aber sonst genauso nocheinmal.

Meta:
Mal ne Karte dazu

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